Donnerstag, 20. Januar 2011

I`m too sexy for my shirt oder: Warum Abercrombie nervt.

Abercrombie-Plakate sind immer schwarz-weiß und beladen mit Muskeln, nur eines ist darauf nie zu sehen: Kleidung. Völlig zurecht, denn ehrlich gesagt, so besonders sind die Sachen nicht. 

Mit der ausgefuchstesten Marketingstrategie seit American Apparel hat man sich bei Abercrombie mit absolutem Mittelmaß zu einer der weltweit begehrtesten Marken hochgearbeitet und diese lautet: nur die schönsten Menschen tragen Abercrombie. Und weil wir doch alle unaufhörlich nach Perfektion streben und Teil dieser elitären Gruppe von Menschen sein möchten, wollen, nein, brauchen auch wir ein Shirt mit diesem Elch drauf. Koste es, was es wolle. Das Credo lautet: Willst du was gelten, mache dich selten. 

Der Abercrombie-Boy: Free spirit, über-cool, riecht auch gut. 

Wer ist also der typische Abercrombie-Träger? Er ist BWL-Student, der sich von der Masse der Moncler-Träger bewusst abheben möchte, strotzt nur so vor Coolness, ist total Kosmopolit (immerhin signalisiert man, erst kürzlich in den USA, zumindest aber in London gewesen zu sein) und scheut auch nicht vor gewagten Farben wie lila oder babyblau zurück - ist ja Abercrombie, die wissen schon was sie tun. Modisches Zwangsverhalten ist ihm völlig fremd, denn er trägt ja auch Abercrombie "schon seit 10 Jahren, als das noch keiner hier kannte". Die für Abercrombie-Models so typischen Attribute - wehendes blondes Haar, perfekt austrainiertes Sixpack und Schlafzimmerblick - kann er meistens nicht vorweisen, aber dank dem hauseigenen Duft kann er inzwischen wenigstens so riechen wie ein Topmodel. 

Dieser Duft ist es auch, der einem in der Londoner Bond Street schon in der Ubahn-Station in die Nase kriecht und tückisch versucht, den geneigten Shopper in den Flagship-Store zu locken. Hat man ihn dann erreicht, findet man einen barbäuchigen Schönling in Flipflops an der Tür vor - und eine meterlange Schlange, die um Einlass in den Tempel der Coolness fleht. Wer wieder herauskommt, ist einige 100 Euro ärmer, dafür aber einmal in den Cool-Brunnen gefallen und wieder heraus geklettert. Sieht man nur meistens nicht. 



Wer jetzt spontan an Lemminge denkt, dem sei zugestimmt. Denn jeder H&M-Käufer schafft es, sich individueller zu kleiden, als der typische Abercrombie-Kunde. Nein, Karohemden sind schon lange nicht mehr stylisch. Nein, auch nicht in Pink-Nuancen. Und Hoodies werden auch nicht gesellschaftsfähiger, weil A&F darauf prangt. 

Dies ist mein Fashion-Pamphlet. Widerspruch ist selbstverständlich willkommen. Nur wer das Argument "Hollister ist eh viel cooler" bringt, fliegt raus. 

Abercrombie Online-Store: Fällt was auf?

2 Kommentare:

Luísa Lión hat gesagt…

haha Lena ich liebe unseren neuen Diss-Donnerstag ;) Aber ganz ehrlich du hast schon ein wenig recht aber A&F ist einfach Amerika-Feeling pur und DAMn die Kerle sehen einfach mal geil aus da ist die Kleidung dann wirklich eher Nebensache.. Und bei einer Sache muss ich dir wirklich widersprechen denn ich LIEBE das A&F MÄNNER PArfüm ahhh das macht mcih verrrückt also wenn nen Kerl das drauf hat zeiht er mich komischerweise magisch an, da es mich an mein Jahr in sunny Florida erinnert ;)

Rein modisch gesehen stimm ich dir jedoch definitiv zu..

Lena hat gesagt…

Das Parfüm hab ich auch nicht schlecht gemacht, das hat wirklich was für sich! Victoria verteidigt das auch immer vehement ;)

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