Donnerstag, 3. Februar 2011

Crystal Renn: Nobody likes the fat kid?

Es ist wieder Donnerstag, Zeit sich über etwas auszulassen. In diesem Fall über jemanden.
Sicher kennt ihr alle Crystal Renn, das derzeit wohl berühmteste "Plus-Size-Model" der Welt. 

Kurz zu ihrer Geschichte: Crystal Renn, ohne Zweifel eine wunderschöne Frau, steigt im Alter von 14 Jahren ins Modelbusiness ein und wird von ihrem Agenten direkt gebeten, doch bitte 40% ihres Körpergewichts zu verlieren, ihr stünde eine große Karriere bevor. Crystal verfiel daraufhin der Magersucht und hungerte sich auf 49 Kilo herunter - die Agentur liebte ihre schmale Silhouette. 

Crystal als klapperdürres Magermodel: Die Anorexie hatte sie fest im Griff.

Nachdem ihr bewusst wurde, was sie ihrem Körper antut, beschloss sie, ins Gegenteil umzuschlagen. Crystal nahm 30 Kilo zu und wurde zu einem der gefragtesten Plus-Size-Models überhaupt. Mehr noch, sie schaffte es, das schlechte Image von Plus-Size in der Welt der High Fashion aufzulockern, lief für Gaultier und wurde für Strecken in der Glamour und anderen Zeitschriften gebucht. Crystal schrieb ihren Leidensweg in ihrer Biographie "Hungry" nieder und propagierte seitdem, Designer sollten die Standardgrößen ihrer Modelle auf größere Größen anheben und junge Frauen sollten ihren Körper so akzeptieren, wie er ist. 
Das Buch wurde ein Bestseller und es gab seitdem keine Magermodel-Debatte mehr, in der Crystal Renn nicht zu Wort kam. 



So weit, so gut. Nun aber mein Problem: Crystal Renn hat 2010 wieder enorm abgenommen. Schleichend, aber massiv. In aktuellen Editorials fallen ihre eingefallenen Wangen auf, ja werden sogar noch betont. Und seitdem geht ihre Karriere durch die Decke, gerade ist sie in der neuen Chanel-Kampagne zu sehen, zuvor bei Zac Posen. Was will sie uns damit sagen? Plus-Size war doch nicht so das Wahre? Wer "echtes" Model sein will, muss eben doch dünn sein? Denn trotz deutlich schmalerer Figur wird Crystal nicht müde, ihr Anorexie-Buch zu promoten. 

Vor allem aber wird sie von der Presse weiterhin fröhlich  als "Plus Size Model" betitelt, was natürlich einen ungeheuer negativen Effekt mit sich bringt: "DAS soll Plus Size sein? Und was bin dann ich??"



Plus Size? Crystal in Editorials und ihrer aktuellen Sedcard

Ich weiß, Magermodels sind eine leidige Debatte, es gibt keine richtige Antwort oder Lösung für sie und sie wird so schnell auch kein Ende finden. Die Fashion-Welt bräuchte eigentlich mehr Frauen wie Crystal Renn: Frauen, die aus dem falschen Schönheitsideal ausbrechen und sind, wie sie sind. Allerdings sollten sie dann auch so bleiben!

5 Kommentare:

Victoria hat gesagt…

Da sprichst Du ein Thema an, Lena!
Recht hast Du was das Ausbrechen aus einem Schönheitsideal angeht - aber meiner Meinung nach hat Crystal Renn wahrscheinlich kein Problem mit ihren Maßen, sondern mit sich selbst, da sie enorm viel "Gewicht" darauf legt, wie sie von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Ich meine, warum müssen es immer gleich solche Extreme sein?!?! Entweder klapperdürr oder propper und füllig, etwas dazwischen scheint bei ihr nicht zu existieren... ich bin für eine normalernährte Crystal Renn und wünsche mir, dass die Presse bald von ihr nicht mehr als Mager-goes-Plus-Size-goes-Mager-Model, sondern einfach nur von Crystal Renn: Model spricht.

Anonym hat gesagt…

Sehr gut auf den Punkt gebracht.. Ich hab mich auch schon gefragt, warum sie zuerst ihre molligen Kurven propagiert und sich anscheinend gegen das size zero schönheitsideal stellt - um dann selbst wieder als klapperdürrer kleiderständer zu fungieren.
Dabei hat Mode meiner Meinung nach generell überhaupt nichts mit Figur zu tun. Es gibt zahlreiche Modeblogs von molligen, aber stylishen Mädels, die als Vorbild für viele Fashionistas gelten. Mode hat eben keine Größe!

Sarah hat gesagt…

Ich war auch ein großer Fan von Crystal, gerade nachdem ich "Hungry" gelesen hatte. Eine tolle und wunderschöne Frau, die der Modelnorm entgegenwirkt. Und jetzt das ... Ich bin echt enttäuscht!

Karin A. hat gesagt…

Hi,

hab deinen Beitrag jetzt gerade erst gelesen und muss mal meinen Senf dazu geben:

bin selbst ein hübsches Mädchen, dass aber Größe 42 trägt - und damit mal mehr, mal weniger zufrieden ist (nehme momentan aber ab). Crystal war definitiv mein Vorbild - ist es aber auch immer noch.

Ja, sie hat durch Sport wieder abgenommen, trägt momentan aber ungefähr Größe 40. Es gibt Bilder, wie diese, die du hier ausgesucht hast, da sieht sie wirklich sehr dünn aus - aber das liegt eher an Photoshop, als an ihr!

Hab letztens erst im Internet einen Beitrag von ihr in einer Talkshow gesehen und da war sie schlank, aber nicht klapperdürr! Sie sah gesund aus und dagegen ist doch nichts zu sagen?

Ich glaube es ist auch nicht richtig, Druck auf sie auszuüben vonwegen "hey, du bist eine oder sogar zwei Kleidergrößen weniger geworden, was soll das? bleib gefälligst Plus-Size!" Wenn sie wirklich wieder in einen Magerwahn verfallen würde, klar. Aber nur weil sie auf ein gesundes Gewicht gerutscht ist, sollte man sie nicht verurteilen.

Außerdem ärgere ich mich eher darüber, dass man überhaupt von Plus-Size spricht. 42 ist eine Kleidergröße die wirklich viele Frauen haben, die alles andere als "zu dick" sind. Habe selbst eine Freundin die 1,85 m groß ist und bei Hosen Größe 40 braucht - obwohl sie sehr dünn ist.

Diese Fixiertheit auf Größen muss aufhören. Wer sich wohlfühlt in seiner Haut, der sollte sich nichts von anderen einreden lassen. Und so sollte sich auch Crystal Renn nix einreden lassen - denn Kleidergröße 40 oder von mir aus auch 38 ist nun wirklich alles andere als mager!

Beauty in the Moonlight hat gesagt…

Ich bin 16 Jahre alt und 1,86 m groß, ich trage Größe 40/42 und fühle mich in keinster Weise zu dick damit! Ich habe gemodelt und weiß wie hoch die Anforderungen sind, dennoch stimmt es nicht dass Lagerfeld etc. alles von der Kleidergröße abhängig machen, es kommt auf den Körper an.....Dennoch verabscheue auch ich dieses entweder Magersüchtig oder Plus Size......Wo ist die Zeit geblieben in der es noch GANZ NORMALE Models gab?

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